Freitag, 5. März 2010

Müde bin ich, geh zu Ruh, schließe beide Äuglein zu...

Nein, das wäre zu früh, aber ich bin heute Hundemüde und würde am liebsten jetzt schon schlafen.
Was gibt es zu berichten?
Vielleicht von dem großen Kampf der Jahreszeiten? Frühling vs. Winter. Sehr interessantes Specktakel im Moment. Leider ist der Fühling zu schwach und es sollen noch einmal richtig fiese Minusgrade kommen, aber der Mensch gewöhnt sich an alles. Besonders wenn die Sonne doch manchmal gegen die grauen Wolken gewinnt.
Entschuldigung, das ich so viel über das Wetter hier schreibe, aber ich habe hier wohl erst gemerkt wie wichtig Sonne für mich ist, die in den letzten Tagen immer häufiger geschienen hat, was meinen Ernergiemodus ziemlich in die Höhe getrieben hat und ich dementsprechend zufrieden durch die Gegend gewandelt bin.

Am Montag auf der Arbeit im Zentrum habe ich mit den Kindern Kegel "gebastelt". Leere Wasserflaschen bemalt, diese sahen dann aus wie Menschen und am Dienstag wurde dann gekegelt was das Zeug hält. Auch auf der Kleinkinderstation am Mittwoch sind die Kegel relativ gut angekommen, besonders den in ganz schwarz gehaltene Kegel, ein Gentelman, kreiert von Andrej. Gestern war ich dann in der Geschichtswerkstatt, hab mir ein Paket geschnappt und habe eine Oma besucht. Das war so nett. Sie hat mir drei Butterbrote und einen Tee mit 2 Löffeln Zucker und Zitronen gemacht. So viel Zucker, wobei ich ja meinen Tee normalerweise komplett ohne Zucker trinke, aber die Omi meinte der sei ganz wichtig, für den Kopf. 3 Butterbrote übrigens für Vater, Sohn und den Heiligen Geist. Haben uns dann ein bisschen unterhalten. Sie hat mir von ihrem Aufenthalt und Arbeit während des Krieges in Deutschland erzählt, das war sehr interessant. Ach, sie war so süß. Hat auch noch meine Kleidung kontrolliert, ob ich auch wirklich warm genug angezogen bin, bis zum Unterhemd ist sie gekommen und als sie gesehen hat das ich auch noch eine Strumpfhose trage, war sie sehr zufrieden. :)
Wirklich schade, das diese Projekt der Geschichtswerkstatt Ende März auslaufen wird. Es wird nicht weiter unterstützt werden. Aber die Mitarbeiter versuchen wenigstens eine kleines Geld zu organiesieren, um Kleinigkeiten einzukaufen um einige Freiwillige weiterhin zu den ehemaligen OstarbeiterInnen schicken zu können. Ja, eine wunderbare Arbeit geht verloren. Aber vielleicht werde ich diese Oma noch einmal besuchen, es war einfach zu nett mit ihr.
Danach wollte ich eigentlich noch nach Barawljani, bin aber dann zurück zur Geschichtswerkstatt, da Charlotte dort mit ihrer Mutter und ihrer Schwester war und die wollte ich gerne kennenlernen. Außerdem hatte Alesja Geburtstag, eine Mitarbeiterin der GW. Die uns kurzerhand alle zu einem kleinen Gaumenschmauß eingeladen hat. Es gab nur Fischprodukte, und Brot natürlich. Aber sonst nur Fisch, da Alesja das Meer liebt:) Es war sehr lecker, habe das erste Mal in meinem Leben Algensalat gegessen, gewöhnungsbedürftig, aber ganz gut. Am Abend war ich dann mit Marie und Maxim (Hans) im Goethe Institut. Dort wurde der Film "Ein Tag in Europa" gezeigt. Sehr toller Film, nur zu empfehlen.
Tja, und heute war ich dann wieder in der Werkstatt und beim Russischunterricht. Beides war sehr gut. Morgen geht es dann nach Klitchev. Alles ein bisschen komploziert. Eigentlich sollten Maxim und ich mit der Cousine von Anton fahren, aber die fährt wohl zu spät und dann sollten wir heute Abend noch mit dem Zug fahren, aber das passt wiederum nicht mit Maxims Arbeit zusammen, somit werden wir wohl morgen früh, sehr früh aufbrechen. Trotzdem freue ich mich sehr und ich hoffe es wird eine schöne Hochzeit.
Nun ja, ehrlich gesagt habe ich jetzt tierischen Hunger und kann mich kaum noch aufs Schreiben konzentrieren:) Deswegen gibts jetzt erst einmal etwas für meinen nervösen Magen.
Ich melde mich wieder und dann denke ich mit Fotos.
Machts gut!
Tina